Die Geschichte der ÖGEG in Stichworten

vor 1974: Eine Gruppe begeisterter junger Eisenbahnfreunde - großteils noch Schüler - beginnen aus purem Enthusiasmus, in der Zugförderungsleitung Linz verschiedene Dampfloks wie etwa die 77.28 optisch zu verschönern und neu zu lackieren, um sie nochmals ins Licht der Öffenlichkeit zu rücken.

 

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Bahnstrecke Linz - Summerau veranstalteten die Proponenten der ÖGEG eine spektakuläre Dampfsonderfahrt mit 1000 Fahrgästen in 22 Zweiachsern.

 

Am 12. Jänner 1974 wird der Verein »Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte« gegründet.Die ersten Jahre der Tätigkeit sind geprägt von Sonderfahrten mit den letzten in Linz stationierten Dampfloks

 

28.4.1974: Güterzugmitfahrt nach Summerau (Bild links).

 

Mai 1975: Aus Anlass der Elektrifizierung der Summerauer Bahn verkehrt ein Sonderzug mit der 77.28 sowie ein damals hochmoderner Städteschnellzug der Baureihe 4010 – beide heute im Besitz der ÖGEG!

Anfang 1976: Kauf der ersten eigenen Lok, der 78.618, deren aufwändige Hauptausbesserung in Eigenleistung sofort begonnen wurde und sich über 10 Jahre erstrecken sollte.

 

1978: Die ÖGEG erwirbt die 93.1455 und veranstaltet damit in den folgenden Jahren als erster Verein mit einer privaten Lokomotive zahlreiche Sonderfahrten auf dem Normalspurnetz der ÖBB!

 

1979: Als zweite vereinseigene Dampflok folgt die 52.3316, und 1981 mit der 52.3517 eine weitere Maschine der gleichen Kriegsbauart. Da es von 1977 bis 1985 bei der Deutschen Bundesbahn ein absolutes Fahrverbot für Dampflokomotiven gibt, werden in den folgenden Jahren spektakuläre Doppelbespannungen deutscher Maschinen wie der 41 018 oder der 01 1066 mit der 52.3517 oder der 52.3316 durchgeführt.

 

1983: Lange bevor jemand ahnen konnte, dass diese Bahnstrecke einmal als Museumsbahn in den Besitz der ÖGEG übergehen würde, konnte von der Wolfsegg-Traunthaler Kohlewerks-AG die Lok Nr. 4 der Werksbahn Ampflwang-Timelkam erworben werden.

 

1984: Um auch in Zukunft stilechte Züge bilden zu können, werden von den ÖBB nach einigen Zweiachsern die ersten vierachsigen Personenwagen erworben.

Nach langen Verhandlungen gelingt es, eine Lok der rumänischen Baureihe 142 – eines Nachbaus der größten und stärksten österreichischen Dampflokbaureihe – zu erwerben und unter abenteuerlichen Umständen im tiefsten Winter in fünf Tagen aus dem damaligen »Ostblock« von Arad nach Amstetten zu überstellen. Die Hauptausbesserung sollte sieben Jahre dauern, bis die Maschine unter der Nummer 12.14 wieder in Betrieb gehen konnte.

 

1985: Die ÖGEG kauft den 17 km langen Abschnitt der 1982 aufgelassenen Steyrtalbahn von Steyr Lokalbahnhof nach Grünburg und kann damit die älteste 760 mm-Schmalspurbahn Österreichs als Museumsbahn vor der Abtragung retten.

 

1987: Das Jubiläumsjahr »150 Jahre Eisenbahn in Österreich« bringt eine Vielzahl von Einsätzen von ÖGEG-Lokomotiven im Rahmen von Sonderveranstaltungen.

 

1989:  Dank der Veränderungen in Osteuropa kann die ÖGEG von der Deutschen Reichsbahn zahlreiche Fahrzeuge von Baureihen erwerben, die früher in Österreich heimisch, aber nicht mehr erhalten waren.

Ab 1990 beginnen die ÖBB, auch in größerer Zahl Diesel- und Elektrofahrzeuge älterer Baureihen auszumustern. Um auch diese Maschinen für die Nachwelt zu erhalten, folgen Maschinen der Reihen 1020 und 1245 nach und nach Exemplare aller wichtigen E-Lok-Baureihen sowie zahlreiche Dieselloks und -triebwagen.

 

1992: Die gesamten in der ehemaligen DDR gekauften 12 (!) Dampfloks, darunter die 01.533, zwei Loks der Reihe 86, je eine Lok der Baureihen 50 und 44 sowie einige Waggons werden mit einem der spektakulärsten Überstellungszüge aller Zeiten nach Österreich gebracht.

 

1993: Der erste Einsatz der 01.533 ist ein Sonderzug auf der Franz-Josefs-Bahn von Wien nach Gmünd. Beim Dampflokfest in Selzthal werden rund 11.000 Besucher gezählt, und bei einer spektakulären Fahrt können die beiden stärksten Dampfloks, die 01.533 und die 12.14 in Doppeltraktion bewundert werden.

1995: Um den symbolischen Preis von einem Schilling plus 20 Groschen Mehrwertsteuer kauft die ÖGEG das letzte Schaufelrad-Dampfschiff auf der Donau, die »Schönbrunn« und beginnt mit der Restaurierung, die sich über sechs Jahre hinziehen soll.

 

1996 werden drei Loks der bulgarischen Baureihe 16 – als Baureihe 42 in Floridsdorf gebaut und damit echte Österreicherinnen – auf dem Wasserweg nach Linz gebracht. Im gleichen Jahr kann von der Wolfsegg-Traunthaler Kohlewerks AG ein großer Teil des Geländes in Ampflwang samt Zentralwerkstätte, Kohlesortierungsgebäude und der 11 km langen Anschlussbahn zum Bahnhof Timelkam gekauft werden.

 

1997: Im Rahmen eines Dampflokfestes in Salzburg-Gnigl können auch die ersten selbst aufgearbeiteten Elektrolokomotiven, die 1020.37 und die 1245.518 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Da von den ÖBB praktisch alle Lokbaureihen abgestellt werden, die vor 1962 gebaut wurden, ergibt sich die Möglichkeit, die E-Lok-Sammlung massiv zu erweitern. Vertreter der Baureihen 1010, 1110, 1041, 1141 und 1046 wechsen so in den Bestand der ÖGEG.

 

1999: Zum 25-Jahr-Jubiläum wird eine große Fahrzeugparade auf der Salzburger Lokalbahn abgehalten.

 

2001: Das Dampfschiff Schönbrunn wird wieder in Betrieb genommen und für kombinierte Bahn-und-Schiff-Fahrten eingesetzt.

 

2004: Nachdem man die Chance wahrgenommen hat, in Cluj/Klausenburg Dampflokomotiven und deren Kessel  – einige Schmalspurkessel sowie die 699.103 der Steyrtalbahn – aufarbeiten zu lassen, können dort auch zwei in Rumänien erworbene Maschinen der preussischen Baureihen G10 und P8 aufgearbeitet und als 638.1301 und 657.2770 mit eigener Kraft nach Österreich gebracht werden. Es beginnen die Vorbereitungen für die Landesausstellung »Kohle und Dampf« in Ampflwang, für die die Gleisanlagen erweitert werden und ein 21-ständiger Ringlokschuppen mit Drehscheibe errichtet wird.

2006 bringt mit der Landesausstellung nicht nur die Eröffnung des Museums, sondern auch einen neuen Rekord an freiwillig geleisteten Arbeitsstunden und Sonderfahrten auf der Museumsbahn. Die ÖGEG erlebt einen Höhepunkt ihrer Bekanntheit und an Fahrgästen und Besuchern.

 

2007: Die ÖGEG betreibt nach der Landesausstellung den »Lokpark Ampflwang« als öffentlich zugängliches Museum weiter. Auch die Museumsbahn Ampflwang-Timelkam wird zur Dauereinrichtung.

 

2010: Nachdem sie einer gründlichen Hauptausbesserung unterzogen wurde, kann die 01 533 wieder regelmäßig in Deutschland eingesetzt werden und gelangt im Rahmen des Jubiläums »175 Jahre Eisenbahn in Deutschland« sogar bis an die Ostsee. Die meisten Einsätze der 01 und der preußischen Baureihen P8 und G10 erfolgen aber in Zusammenarbeit mit den Passauer Eisenbahnfreunden, dem Bahnpark Augsburg und dem Bayerischen Eisenbahnmuseum Nördlingen im süddeutschen Raum.

2012: Ausgerechnet zum Jubiläum »175 Jahre Eisenbahn in Österreich« beginnen die ÖBB, sich von ihrer gesamten Nostalgieflotte zu trennen. Die ÖGEG kann dabei auch das letzte Exemplar des einstigen Paradezuges Transalpin, den 4010.09, sowie mehrere Wagen der Bauart Schlieren erwerben.

 

2014: Im Zuge des Jubiläums »40 Jahre ÖGEG« werden zahlreiche Sonderfahrten veranstaltet. Die Steyrtalbahn feiert ihr 125jähriges  Jubiläum und erstmals erhält eine Lokomotive – die 1010.15 – statt einer historischen Lackierung eine Werbe-Gestaltung in einem eigenen Design.